Rund 700 Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen, aus Politik, Behörden, Wirtschaft und Kultur folgten der Einladung der SPD aus Stadt und Landkreis Würzburg zum Neujahrsempfang in die Aula der Franz-Oberthür-Schule am Samstag in Würzburg.
Nach der Begrüßung durch Muchtar Al Ghusain, Vorsitzender der Würzburger SPD, erlebten die Gäste in Manuela Schwesig eine charmante Bundesministerin, die mit ihrer Rede die Gäste begeisterte. Vielen Menschen sprach sie aus dem Herzen, als sie in ihrer Rede deutlich machte, dass sie ein Land möchte, das zusammenhält, keines, das gespalten ist. Sie lobte die 31 Millionen ehrenamtlich Tätigen, die sich um unsere Gesellschaft kümmern und die so für Zusammenhalt in unserem Land sorgen. Diese Menschen würden auch den gegenseitigen Respekt pflegen, den sie den Krawallmachern von Pegida und Co. absprach. Gegenseitiger Respekt im Umgang miteinander sei wichtig, dies lehre sie auch ihren Kindern.
Manuela Schwesig, stellvertretende Parteivorsitzende und im Kabinett zuständige Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend machte in ihrer Rede deutlich, dass die SPD die Familienpartei ist, die alle Familien im Blick hat. Vieles sei in den vergangenen Jahren verbessert worden, es gäbe aber noch mehr zu erreichen, etwa für berufstätige Mütter, für Alleinerziehende und bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie nannte die Einführung eines Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung auch an Schulen, familienfreundlichere Arbeitszeiten und das Familiengeld, das berufstätige Mütter und Väter beantragen können, wenn sie Teilzeit arbeiten und sich beide Zeit für Kinder nehmen.
Schwesig verdeutlichte in ihrer Rede, dass bei Geringverdienern das Einkommen oftmals durch hohe Gebühren, zum Beispiel Kindergartengebühren, aufgefressen wird. Ihr mittelfristiges Ziel ist es deshalb, dass für alle Kinder kostenlose Kindergartenplätze angeboten werden. Klare Worte fand Manuela Schwesig in ihrer Rede auch beim Thema Lohngerechtigkeit. Einen Gesetzentwurf für mehr Lohngerechtigkeit habe sie kürzlich vorgelegt. Er soll für mehr Transparenz bei der Bezahlung von Männern und Frauen sorgen. Dem Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen bei gleicher Tätigkeit, soll damit begegnet werden. Ebenso soll es Frauen leichter möglich sein von Teilzeit wieder auf Vollzeit zurückzukehren, auch sollen damit berufstätige Frauen in Unternehmen besser gefördert werden.
Langanhaltender Beifall war die Belohnung für Manuela Schwesigs engagierte Rede.
Volkmar Halbleib, Vorsitzender der Landkreis-SPD, sprach von einer klugen, leidenschaftlichen und mutigen Rede und verwies darauf, dass schon in der Bayerischen Verfassung, die vor 71 Jahren beschlossen wurde, steht, dass Männer und Frauen für gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten. Er bedankte sich bei der Bundesministerin mit Blumen und Schokolade für ihren Einsatz.
Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang von einem Ensemble des Projekts „Willkommen mit Musik“, dem auch ein vor zwei Jahren geflüchteter junger Mann aus Syrien angehört. Das Projekt Willkommen mit Musik (WiMu) des Theaters am Neunerplatz nutzt die Kräfte der Musik in der Integrationsarbeit und Willkommenskultur.