Mit statt über Landwirte reden

25. November 2019

Mit statt über Landwirten reden – unter diesem Motto besuchten Vorstandsmitglieder der LandkreisSPD um stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Oppmann in Burggrumbach. Zusammen mit Kreisrätin Monika Fischer und Kreistagskandidaten Abdu Bilican sowie Edmund Bauch und Peter Brucks als Vertreter der örtlichen SPD informierte sich Haupt-Kreutzer dort bei einer Hofführung über den aktuellen Zustand der Landwirtschaft im Landkreis Würzburg.

Vergangenen Oktober machten die regionalen Landwirte mit einer Traktordemonstration in der Würzburger Innenstadt auf ihre Situation aufmerksam und äußerten damit ihre Unzufriedenheit. „Wir haben erkannt, dass sich bei den Landwirten ein großer Frust aufgestaut hat und ein großer Graben zwischen Politik und Landwirtschaft entstanden ist. Daher wollten wir in den Dialog treten“, so Bilican. Landwirtschaftsmeister Simon Oppmann war vom Gesprächsangebot überzeugt und lud die Kommunalpolitiker daher zu sich auf den Hof ein. „Durch die aktuelle politische Debatte leidet unser Image als Landwirte enorm und die fachbezogene Auseinandersetzung rückt immer weiter in den Hintergrund. Daher ist ein parteiübergreifender Dialog wichtig“, so Oppmann.

Landwirte CHK
von links nach rechts: Lukas Krämer, Rudi Oppmann, Simon Oppmann, Edmund Bauch, Christine Haupt-Kreutzer, Peter Brucks, Abdu Bilican, Monika Fischer (Foto: Michael Baranowski)

„Ich habe enormen Respekt vor Landwirten, die sich mit großem Aufwand der Aufgabe stellen Landwirtschaft zu betreiben!“, so die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer. Der arbeitsintensive Alltag der Landwirte werde allerdings durch die Behörden alles andere als erleichtert, so Rudi Oppmann: „Gerade durch widersprüchliche Regelungen und die Arbeit der Ämter wird es uns Landwirten erschwert nachhaltige und regionale Produkte für die Verbraucher anzubieten“. Um die Ziele von Paris einzuhalten, sei eine Umstrukturierung der Landwirtschaft notwendig, so die SPD-Vertreter. „Damit das gelingen kann, müssen wir mit den Landwirten zusammenarbeiten und dürfen nicht über deren Köpfe hinweg entscheiden.“, fordert Haupt-Kreutzer. Behörden sollten zunächst beratend und Hand in Hand mit den Landwirten zusammenarbeiten, Bürokratiehürden verringern und Verbesserungsvorschläge bei der Umsetzung von Auflagen anbieten, bevor Strafgelder festgelegt werden. So könne man Maßnahmen mit mehr Akzeptanz, effektiv und dennoch umweltfreundlich umsetzen.

Die Kommunalpolitiker der SPD bekamen einen umfangreichen Einblick in die Geflügel- und Schweinehaltung und die Fischzucht des „Franken Wels“. Darüber hinaus wurden von den Landwirten der enorme Aufwand der landwirtschaftlichen Arbeit und den damit verbundenen Invesitionskosten für Landmaschinen und Co. dargelegt. Bilican fasste den Dialog, den er mit Landwirt und Abiturkollegen Lukas Krämer organisiert hat, als sehr erkenntnisreich zusammen: „Ich halte es für notwendig den Draht zu den Landwirten aufrechtzuerhalten, gerade wenn es darum geht, konkret und sachbezogen Politik zu gestalten“.

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