Spagat zwischen Altort-Stärkung und Neubaugebiet

: Der SPD-Kreisvorstand begutachtet die Pläne für ein Baugebiet auf dem Ochsenfurter Dümmersberg; v.l.n.r.: Bert Eitschberger, Julian Schaller (Bergtheim), Abdu Bilican (Veitshöchheim), Volkmar Halbleib, Eberhard Götz(Hettstadt), Ingrid Stryjski, Richard

08. Mai 2017

Landkreis-SPD informiert sich über Kommunalpolitik im südlichen Landkreis

„Die Entscheidung über ein großes Baugebiet am Dümmersberg wird sicher die weitreichendste Entscheidung des jetzigen Stadtrats sein“, stellt der SPD-Kreisvorsitzende Volkmar Halbleib gleich zu Beginn des Besuchs des SPD-Kreisvorstands in Ochsenfurt heraus. Im Rahmen ihrer Vorstandssitzung informierte sich die Kreis-SPD über die kommunalpolitischen Herausforderungen in Ochsenfurt und im südlichen Landkreis – und hatten hierfür mit dem Ochsenfurter Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib, dem SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Bert Eitschberger und der Ochsenfurter SPD-Vorsitzenden Ingrid Stryjski gleich drei herausragende Vertreter als politische Stadtführer.

Im Mittelpunkt stand dabei, wie im Rahmen der Stadt- sowie Ortsentwicklung der acht Ortsteile ausreichend Wohn- und Baumöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden können - insbesondere für junge Familien. Dabei steht die Kommunalpolitik in Ochsenfurt, wie auch in der Allianz fränkischer Süden, vor dem Spagat Wohnbauland auszuweisen ohne die Altortentwicklung zu vernachlässigen. Die bevorstehende Entscheidung pro oder contra eines großen Neubaugebiets Dümmersberg zeige diesen Konflikt deutlich auf. Aufmerksam begutachteten die Sozialdemokraten den Stadtplan und diskutierten die ersten Entwürfe für das mögliche Baugebiet, in welchem in letzter Ausbaustufe knapp 1.500 Menschen wohnen sollen.

„Die Sorge ist, dass durch das Baugebiet Möglichkeiten der Innen- und Dorfentwicklung ungenutzt bleiben“, betonte Bert Eitschberger, fügte aber gleich hinzu: „Wir müssen aber beim Thema Neubaugebiete auch die entsprechende Nachfrage berücksichtigen.“ Man müsse Neubau und Entwicklung leerstehender Flächen ergänzend zueinander fortentwickeln, bestätigten auch die Mitglieder des Kreisvorstands.

Neben allgemeinen Informationen zur Bevölkerungsentwicklung, Einnahmesituation und Sozialstruktur berichtete Bert Eitschberger auch über die Arbeit der SPD-Stadtratsfraktion. Als besonderen Erfolg in der laufenden Legislaturperiode stellte Ingrid Stryjski gegenüber dem SPD-Kreisvorstand dabei den Erhalt des sogenannten „Würfel“-Gebäudes an der Grundschule mit acht weiteren Räumen bei der Schulsanierung heraus: „Ohne den Einsatz von Bert Eitschberger und der SPD- Fraktion wäre er wohl schon lange abgerissen worden. Jetzt zeigt sich, dass wir mit dem Bedarf für Schule und Mittagsbetreuung mehr als Recht hatten“, freute sich Stryjski.

Als zweites Hauptthema stand der Erhalt des historischen Erbes der Stadt Ochsenfurt im Fokus. „Das sanierungsbedürftige Rathaus macht deutlich, vor welchen Herausforderungen die Stadt stehe“, so Bert Eitschberger. Halbleib unterstrich, dass die historische Altstadt für Ochsenfurt als Markenzeichen sehr wertvoll, aber auch sehr kostenintensiv ist. „Hier hat Ochsenfurt in der Vergangenheit Fördergelder aus Landesmitteln gut für den Erhalt und den Ausbau von historischer Bausubstanz genutzt“, zeigte sich Halbleib überzeugt. Als Beispiel nannte er seinen SPD-Kreisvorstandskollegen unter anderem die 2010 abgeschlossene Altstadtsanierung zwischen neuem und altem Rathaus.

Als ein weiteres wichtiges Projekt sieht Volkmar Halbleib die Sanierung des ehemaligen Spitalhofs mit Schwesternhaus an der Kreuzkirche. „Im Zuge der Neugestaltung könnte man auch versuchen, unter Einbeziehung der Mainländebahn eine neue Verbindung zwischen Altstadt und Main zu schaffen“, so Halbleib. Am Ende des Besuches zeigten sich die SPD-Kreisvorstandsmitglieder beeindruckt über die Aktivitäten der Stadt und der Ochsenfurter SPD, waren zugleich aber überzeugt, dass die Themen für die Kommunalpolitik in Ochsenfurt nicht so schnell ausgehen.

Teilen