Erstmals seit dem Jahr 2019 traf sich die SPD im Landkreis Würzburg wieder zu einem Präsenzparteitag in Randersacker. Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib (Ochsenfurt) konnte bei dem Delegiertentreffen, das unter der Leitung von stellvertretender Landrätin Christine Haupt-Kreutzer (Margetshöchheim) und Kreisrat Tobi Grimm (Estenfeld) stand, auch hochrangige Gäste aus der Bundes- und Landespolitik begrüßen.
Der neue SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer (Schonungen) machte vor den 40 Delegierten die aktuelle Herausforderung der Bundespolitik deutlich. So gelte es, nicht nur eine verantwortungsvolle und entschlossene Antwort auf Russlands Krieg gegen die Ukraine zu finden, sondern zugleich die notwendigen Veränderungen bei der Energie- und Verkehrspolitik zu gestalten. Außerdem gehe es mit Blick auf die Inflation darum, zugleich konkrete Entlastungen für die Bevölkerung herbeizuführen. Für Hümpfer zeigt sowohl das Entlastungspaket der Bundesregierung als auch die deutliche Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro eine klare sozialdemokratische Handschrift, die den Menschen in Mainfranken zugute komme.
Florian von Brunn, SPD-Landesvorsitzender und zugleich Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, nutzte seinen ersten offiziellen Besuch im Landkreis Würzburg, um aktuelle landespolitische Themen in den Mittelpunkt zu stellen. Von Brunn kritisierte, dass mit den bundespolitischen Ambitionen von Ministerpräsident Söder „viele Herausforderungen in Bayern auf der Strecke geblieben sind - auch in Mainfranken“.
So habe sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt auch in der Region Würzburg drastisch verschärft. Trotz vollmundiger Ankündigungen habe der Freistaat praktisch keine neue Wohnung gebaut. Bei der Lehrerversorgung, der Tarifbindung von staatlichen Aufträgen, beim Nahverkehr und bei den erneuerbaren Energien gebe es dringenden Handlungsbedarf. Brunn lobte, dass „Mainfranken bei Windkraft und Solarenergie Spitzenwerte aufweist“, die er sich für ganz Bayern wünsche.
Kreisvorsitzender Volkmar Halbleib kündigte an, dass sich die Landkreis-SPD weiter um die Wasserproblematik in der Region kümmern werde und noch vor der Sommerpause Verbesserungsvorschläge zur Verbesserung des ÖPNV in der Region vorlegen werde. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Delegierten hierzu ein Arbeitspapier „Was jetzt passieren muss, damit der Ausbau der Öffentlichen Nahverkehrs in der Region Würzburg endlich vorankommt!“.
Weiter im Mittelpunkt stehen sollen bei der Landkreis-SPD die Familien- und Sozialpolitik sowie die Anliegen von jungen Menschen, Frauen und Arbeitnehmern. Organisatorisch will sich die Landkreis-SPD mit Ortsvereinen, Arbeitsgemeinschaften und den drei Regionalgruppen für den nördlichen, südlichen und westlichen Landkreis „nach der Durststrecke Corona fit machen für die Landtagswahlen im Herbst 2023“, so Halbleib.