Plastikfrei, aber nicht so!

07. Februar 2021

SPD-Fraktion beantragt unter anderem sachliche Neubetrachtung des vereinbarten Leerungs-Rhythmus und wünscht sich Müllvermeidungskonzept

Die Einführung der gelben Tonne ist mit Sicherheit eine gute und angenehme Sache für die Bürger*innen im Landkreis Würzburg, Leider verdoppelte sich hiermit der Abstand zwischen den Leerungen von zwei auf vier Wochen.

Allerdings fällt in der aktuellen Phase der Pandemie mit Lockdown deutlich mehr Verpackungsmüll an als zu anderen Zeiten. Sei es das „To Go“-Essen, weil man seinen Lieblingsitaliener unterstützen möchte, oder Verpackungsmüll durch Onlinebestellungen. „Da ist ein vierwöchiger Leerungszyklus vielleicht nicht der passende Weg.“, sagt Kreisrat Tobias Grimm. Da in seiner Heimatgemeinde Estenfeld nicht nur jede zweite Tonne übervoll war, sondern sogar noch zusätzlich gelbe Säcke mit am Straßenrand standen, startete Grimm eine Umfrage: „Ich habe die Bürger*innen gebeten mir bei Facebook oder per Whatsapp ihre Erfahrungen mitzuteilen. Vielleicht klappt es ja nur bei mir zu Hause nicht.“ Das Ergebnis war aber ein anderes, sagt Tobi Grimm: „Ich habe über 300 Nachrichten bekommen. Aus dem ganzen Landkreis kamen Beschwerden und Unverständnis über die Verdoppelung des Zeitraumes zwischen den Leerungen.“ Auch die Tatsache, dass man Verpackungsmaterial aus Großverpackungen nicht an den Werstoffhöfen abgeben kann, sondern ebenfalls über die Gelbe Tonne entsorgen muss, kommt nicht gut an. „Da ist mit der Verpackung eines neuen Fernsehers zum Beispiel die Tonne voll“, weiß Grimm.

Uns als SPD-Fraktion ist bewusst, dass wir als Gemeinschaft dazu angehalten sind Plastikmüll einzusparen. Die Aussage „Wenn euch die Tonne zu klein ist, lernt Müll zu vermeiden.“ ist Tobi Grimm aber zu einseitig: „Man darf mit dem Thema Müllvermeidung die Bürger*innen nicht alleine lassen und vor vollendete Tatsachen stellen, denn aktuell sind plastikfreie Alternativen teilweise noch deutlich teurer.“ Wir brauchen von Seiten der Bundespolitik und von Seiten der Industrie Lösungen, damit jeder sozialen Schicht in Deutschland ein plastikfreies Angebot gemacht werden kann. Die oben bereits genannten Probleme, die die Corona-Pandemie zusätzlich mit sich bringt, tun ihr Übriges.

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