SPD-Kreisvorstand: Informationen und Organisation zur Booster-Impfung besser koordinieren - Dringender Appell zur Erstimpfung
Die SPD im Landkreis Würzburg fordert schnelle und klare Informationen zur dritten Corona-Schutzimpfung. „Bei uns sammeln sich die Beschwerden wegen ungenügenden Informationen über Ablauf der Booster-Impfungen“, so SPD-Kreisvorsitzender Volkmar Halbleib nach einer Video-Konferenz des Vorstandes. Informationen im Netz müssen auf der Homepage des Landkreises gebündelt und Termine tagesaktuell aufbereitet werden, fordern die Sozialdemokraten. Außerdem braucht es unkomplizierte Information in lokalen Informationsblättern und Zeitungen. „Die Bereitschaft zur dritten Impfung ist erfreulich groß. Deswegen darf die Terminvergabe jetzt nicht unnötig erschwert werden“, so Halbleib weiter.
Unverständnis zeigt die Landkreis-SPD für die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, die Impf- und Testzentren im Frühherbst zu schließen: „Gerade bei der weiterhin zu großen Impflücke war es ein Fehler, die Zentren auf der Talavera und in Giebelstadt zu schließen. Hätten wir die Impf- und Testzentren weiterlaufen lassen, könnten wir jetzt schneller auf die aktuelle Impf-Herausforderung reagieren“, so der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Stefan Wolfshörndl.
Gleichzeitig muss die Impfkampagne aktiver den Fake-News, Falschmeldungen und Legenden zur Impfung entgegenwirken. Dies müsse niedrigschwellig geschehen, sei es in den sozialen Netzwerken, mit Plakatkampagnen oder auch Werbeanzeigen in Radio oder Print. „Die Impfung ist und bleibt der wirksamste Schutz für die eigene Gesundheit, aber auch vor einer Überlastung unseres Gesundheitssystems“, betont Halbleib.
An alle Personen, die bisher keine Corona-Schutzimpfung erhalten haben, richtet die Landkreis-SPD einen dringenden Appell, eine Impf-Möglichkeit bei ihrem Haus- oder Betriebsarzt, den mobilen Impfteams oder im Impfzentrum zu suchen. „Die regionale Impfquote muss dringend nach oben“. So berichtet Christine Haupt-Kreutzer, stellvertretende Kreisvorsitzende der Sozialdemokraten: „Wir erleben gerade, dass nahezu ausschließlich ungeimpfte Personen in der intensivmedizinischen Pflege beatmet werden müssen. Das sind die Rückmeldungen, die wir unisono von Beschäftigten der Ochsenfurter Main-Klinik und der Würzburger Uni-Klinik erhalten“.
Große Sorge bereitet den Sozialdemokraten die regionale Kliniksituation. Die ohnehin schwierige Personalsituation in der Pflege wächst durch die vierte Welle und die Behandlung der Corona-Patienten weiter an. „Viele Pflegekräfte arbeiten seit Monaten über die Belastungsgrenzen hinaus. Kurzfristig muss es darum gehen, wie wir die vierte Welle überstehen. Darüber hinaus gilt es aber, zukünftige Wellen zu verhindern, indem Ungeimpfte sich jetzt für die Impfung entscheiden. Das wäre ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit unseren Pflegekräften“, so Halbleib. Daneben müssen aber die Arbeitsbedingungen in Pflege und intensivmedizinischen Betreuung verbessert werden.
„Umso mehr freut uns die Einrichtung eines zentralen Corona-Krisenstabs im Kanzleramt sowie die angekündigten Verbesserungen im Bereich Pflege und Gesundheit durch eine SPD-geführte Bundesregierung“, stellt Wolfshörndl mit Blick auf den Koalitionsvertragsentwurf der Ampelparteien fest. Sollte sich die Impflücke nicht bald ausreichend schließen, muss nach Überzeugung der Landkreis-SPD über eine allgemeine Impfpflicht nachgedacht werden. „Unser Ziel ist es, dass sich genügend Menschen ohne allgemeine Pflicht impfen lassen. Bevor wir allerdings in eine Situation kommen, in welcher unser Gesundheitssystem ohne tiefgreifende Hygienemaßnahmen dauerhaft überlastet sein wird und wir weiter viele Tote beklagen müssen, sollten wir ernsthaft über eine Impfpflicht nachdenken“, stellt Haupt-Kreutzer fest. „Es ist nicht gerecht, wenn die Mehrzahl der Geimpften zum Schutz des Gesundheitssystems weiterhin Einschränkungen hinnehmen müssen, weil andere sich nicht impfen lassen wollen“, unterstreicht SPD-Kreisrat Tobi Grimm.