Die drängenden Probleme der Ortspolitik, die schon die Bürgerversammlung in Obereisenheim Anfang April bestimmten, standen auch bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Eisenheim im Mittelpunkt.
Im Bild von links nach rechts (Bild: SPD Eisenheim): Kreisrat Heinz Koch, die Jubilarin Brunhilde Schulmeistrat, die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Ivette Steuer sowie Ortsvereinsvorsitzender und Gemeinderat Hans Holzinger
Das Mainkinderhaus hat sich seit seiner Eröffnung zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Die erfreuliche Entwicklung der Einwohnerzahlen – der Markt Eisenheim hat mittlerweile 1.338 Einwohner – erfordert nun einen Anbau am Kinderhaus. Durch die weiterhin hohe Anzahl an Geburten wird eine zweite Krippengruppe erforderlich. Diese Investition unterstützt die SPD Eisenheim ausdrücklich, zumal das Statistische Landesamt in den nächsten 10 Jahren einen weiteren deutlichen Anstieg der Einwohnerzahl erwartet.
Für diesen prognostizierten Zuwachs an jungen Familien muss im Markt Eisenheim jedoch auch Wohnraum angeboten werden. Schon seit längerem drängt die SPD-Fraktion im Gemeinderat darauf, dass in Eisenheim ein weiteres Baugebiet ausgewiesen wird. Der Antrag aus dem Sommer 2017 auf Erschließung eines kleinen Baugebiets „Landwehrstraße II“ stieß jedoch auf Widerstände und konnte bisher nicht umgesetzt werden. Der nachdrücklich und öffentlich geäußerte Unmut vieler junger Bürger über den Mangel an Wohnraum und Bauplätzen bestätigte den Ortsverein nun darin dieses Anliegen weiter zu verfolgen. Gemeinderat Reiner Schenk stellte den Mitgliedern und Gästen den aktuellen Antrag der SPD-Fraktion vor am Breiten Weg zwischen Unter- und Obereisenheim ein Baugebiet auszuweisen.
Der Schutz der natürlichen Ressourcen und eine nachhaltige Entwicklung für die nächsten Generationen muss jedoch auch bei einem weiteren Wachstum der Gemeinde sichergestellt werden. Vorstandsmitglied Frank Deubner ging hierzu auf Gestaltungsmöglichkeiten in dem beantragten neuen Baugebiet ein. Aber auch der Erhalt der hochwertigen Naturschutzgebiete im Gemeindegebiet und die Lage im Zentrum des Natura 2000-Gebiets „Mainaue zwischen Grafenrheinfeld und Kitzingen“ sind Verpflichtung für ein stärkeres Engagement beim Artenschutz. Sein Vorschlag, dass der Markt Eisenheim bei künftigen Verpachtungen gemeindeeigener landwirtschaftlicher Flächen ein Verbot des Einsatzes von Glyphosat vertraglich festlegen soll, fand die Zustimmung der anwesenden Mitglieder.
Ebenso sprach sich die SPD Eisenheim für die Reaktivierung der Bahnverbindung Astheim-Würzburg aus. Durch abgestimmte Zubringer-Buslinien und Park & Ride-Parkplätze kann dadurch nicht nur eine Verkehrsentlastung in Richtung Würzburg erfolgen, sondern auch ein deutlich verbessertes ÖPNV-Angebot für die Bürger erreicht werden.
Kreisrat Heinz Koch kritisierte in Eisenheim, dass sich die Umsetzung der vom Kreistag beschlossenen Straßenbaumaßnahmen durch das Staatliche Bauamt immer wieder verzögern. Den Ausbau der Berufsorientierung sowie die flächendeckende Umsetzung der Jugendsozialarbeit an Schulen sieht er als größte Erfolge der SPD-Kreistagsfraktion in dieser Wahlperiode. Auch der Ausbau der Senioreneinrichtungen durch das Kommunalunternehmen wurde vom ihm als wichtige Investition für die Bürger bewertet. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich ist allerdings auch im Landkreis Würzburg spürbar. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie ein Einwanderungsgesetz für qualifizierte Fachkräfte muss deswegen auch gegen Widerstände aus den Reihen der Koalitionspartner von der Bundesregierung dringend angegangen werden.
Gemeinsam mit Ortsvereinsvorsitzenden Hans Holzinger und dessen Stellvertreterin Ivette Steuer ehrte Koch abschließend Brunhilde Schulmeistrat für ihre 50-Jährige Mitgliedschaft in der SPD. Bereits seit dem Jahr 1968, also noch vor der Wahl Willy Brandts zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler, ist Schulmeistrat bereits Mitglied der SPD.