In den Haushaltsberatungen für das Jahr 2020 und 2021 hat die Stadt Würzburg je 150.000 Euro für die Erstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplans beschlossen. Die SPD-Fraktionen in Stadt und Landkreis Würzburg wollen einen Schritt weiter gehen. Deshalb fordern beide Fraktionen in ihren jeweiligen Anträgen, dass sich auch der Landkreis Würzburg an diesem Verkehrsentwicklungsplan beteiligt. Neben dem Individualverkehr, dem ÖPNV und dem Fahrradverkehr soll dabei dem P & R-Verkehr eine hohe Priorität eingeräumt werden.
„Als Stadtrat haben wir in den letzten Haushaltsberatungen die Weichen dafür gestellt, dass die Stadt Würzburg die Verkehrsplanungen auf den aktuellen Stand bringt. Diese Planungen dürfen aber nicht an der Stadtgrenze enden“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Alexander Kolbow.
Udo Feldinger, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Würzburger Stadtrat, ergänzt: „Der letzte Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 1995 baut auf den Zahlen der Bevölkerung und der Verkehrssituation des Jahres 1993 auf. Diese Kennziffern haben sich im vergangenen Vierteljahrhundert stark verändert.“ Er verweist weiter auf die veränderten Ansprüche an eine moderne Mobilität und neue technische Möglichkeiten.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Stefan Wolfshörndl stellt fest: „Am 9. Juli 2020 tagt erstmals der gemeinsame interkommunale Ausschuss von Stadt und Landkreis Würzburg. Gemeinsam möchten wir hier einen Einstieg in eine echte gemeinsame Verkehrsplanung machen. Es macht doch keinen Sinn, wenn beim Verkehr jeder sein eigenes Süppchen kocht.“ Laut Wölfshördl müssen beispielsweise der öffentliche Personennahverkehr und das Park&Ride-Angebot aufeinander abgestimmt werden.
Landtagsabgeordneter und Kreisrat Volkmar Halbleib ist überzeugt: „Bisher hat jeder nur in seinem eigenen Gebiet geplant, aber die Bürgerinnen und Bürger leben doch nicht nur im Landkreis oder nur in der Stadt. Nur gemeinsam können wir die gemeinsamen Probleme auch lösen. Statt jeder für sich, sollte wir zusammen einen gemeinsamen Plan entwickeln.“
„So wenig wie die Luft an der Stadtgrenze halt macht, macht es der Verkehr. Wenn wir wirklich eine Verkehrswende haben wollen, müssen Stadt und Landkreis zusammenarbeiten. Keiner von beiden kann die gemeinsamen Probleme alleine lösen“, macht Kreisrätin Eva Maria Distler abschließend deutlich.